• KARRIERE KICK

  • Akademie Auswärtiger Dienst

  • Themen

  • Neue Jobs

  • Westpress

  • Corporate Diversity

  • Familienfreundlichkeit

  • Arbeitsatmosphäre

  • Führungskräfte

  • Deutsche Wohnen Gruppe

  • Berliner Branchen

  • Engel & Völkers Commercial

  • Stellenanzeigen.de

Bunt ist besser: Wie der Mittelstand mit dem Thema Diversity umgeht I Seite 7 Interview: Ellenbogen oder Kuschelkurs? Welche Eigenschaften Führungskräfte brauchen I Seite 16 KARRIERE KICK Ihre Zukunft in Unternehmen der Hauptstadtregion Ungezwungen Um talentierte junge Mitarbeiter zu gewinnen, müssen sich Unternehmen locker machen. Die Arbeitsatmosphäre kann für das Recruiting entscheidend sein Ausgabe Frühjahr 2017
Ihr Arbeitsplatz: Die Welt! Haben Sie Interesse an einer abwechslungsreichen Tätigkeit in den Bereichen Rechts- und Konsular- wesen, Ressourcenmanagement, Wirtschaft und Entwicklungspolitische Zusammenarbeit, Kultur, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit? Können Sie sich vorstellen, sowohl im Auswärtigen Amt in Berlin als auch an den rund 230 deutschen Auslandsvertretungen weltweit eingesetzt zu werden und ca. alle vier Jahre Ihren Dienstort weltweit zu wechseln? Das Auswärtige Amt stellt nach einem Auswahlverfahren (schriftlich: Anfang November 2017, mündlich: Februar/März 2018) Anwärter/-innen für den gehobenen Auswärtigen Dienst in den Vorbereitungsdienst ein. Beginn des Studiums: Ende Juli 1018 Die Ausbildung besteht aus einem dreijährigen dualen Fachhochschulstudium an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung, Fachbereich Auswärtige Angelegenheiten (Berlin und Ausland). Ihr Profil: • Allgemeine Hochschulreife oder Fachhochschulreife • Hohes Maß an Sozialkompetenz • Bereitschaft, nach dem Studium ca. alle vier Jahre den Dienstort weltweit zu wechseln • Deutsche/Deutscher im Sinne von Art. 116 des Grundgesetzes • Kenntnisse in Englisch und einer weiteren Fremdsprache (Arabisch, Bosnisch, Chinesisch, Farsi, Französisch, Japanisch, Koreanisch, Kroatisch, Polnisch, Portugiesisch, Russisch, Serbisch, Spanisch oder Türkisch) sowie die Bereitschaft, sich Grundkenntnisse in Französisch bis zur Einstellung anzueignen; Kenntnisse weiterer Fremdsprachen sind willkommen. • Gesundheitliche Eignung • Zustimmung zur Durchführung einer Sicherheitsüberprüfung nach § 9 des Sicherheitsüberprüfungsgesetzes. Schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt eingestellt. Wir freuen uns über Bewerbungen von Personen mit Migrationshintergrund. Bewerbungszeitraum 05. Juli bis 09. Oktober 1017 (11 Uhr MEZ) Sie sind interessiert? Auf unserer Webseite www.diplo.de/gehobenerdienst finden Sie ausführliche Informationen und das ab 05. Juli 2017 freigeschaltete Online-Bewerbungsformular. Auswärtiges Amt Akademie Auswärtiger Dienst e-mail: 1-ak-11@diplo.de
Unternehmen müssen sich bei Talenten bewerben Die Volkswirte der Investitionsbank Berlin sprechen von einem „Jobwunder” in der Stadt. Im vergangenen Jahr entstanden rund 60.000 neue Stellen in Berlin und für dieses Jahr erwarten sie einen Zuwachs in gleicher Höhe. Eine neue Situation für die Metropole, die so lange unter hoher Arbeitslosigkeit litt. Für viele Firmen bedeutet das: Sie müssen mehr investieren, um talentierten Nachwuchs zu finden und gute Mitarbeiter zu halten. Und für Job-Einsteiger und wechselwillige Mitarbeiter tun sich viele Chancen auf. Um den Wandel zu begleiten, hat die Berliner Morgenpost im vergangenen Jahr KARRIERE KICK gestartet. Das Magazin hält Sie über Entwicklungen in der Arbeitswelt auf dem Laufenden und berichtet darüber, wie man heute Karriere macht. Viel Vergnügen beim Lesen der zweiten Ausgabe! Ihr Alexander Visser, Leiter der Redaktion Sonderthemen Themen Familienfreundlich: Hurra, Papa ist schon da! Flexible Arbeitszeiten, Spielecken, Sabbaticals – Warum viele Berliner Unternehmen in familienfreundliche Strukturen investieren SEITE 10 Kulturelle Vielfalt: Alles so schön bunt hier! Jeder Konzern hat eine Strategie für Corporate Diversity. Aber wie geht der Mittelstand mit der Herausforderung um, kulturelle Vielfalt im Unternehmen zu erreichen? SEITE 7 INSERENTENVEREZEICHNIS AUSWÄRTIGES AMT WESTPRESS BONAVA JOBMESSE BERLIN GEWOBAG VWA FOM RENAFAN DEUTSCHE WOHNEN ENGEL & VÖLKERS STELLENANZEIGEN.DE SEITE 02 SEITE 05 SEITE 07 SEITE 08 SEITE 09 SEITE 11 SEITE 13 SEITE 15 SEITE 17 SEITE 19 SEITE 20 Mach Dich locker, Mittelstand „Das Führungsverständnis ist im Wandel“ Für junge Talente ist die Atmosphäre beim potenziellen Arbeitgeber oft entscheidend. Feel Good Manager helfen dabei, das Klima zu verbessern SEITE 13 Antreiber oder Kumpel? Ellenbogen oder Kuschelkurs? Im Interview fragen wir, welche Eigenschaften Führungskräfte heute brauchen SEITE 16 © DEPOSITPHOTOS.COM/WAVEBREAKMEDIA; RAWPIXEL; ANNATAMILA ; OLLY18 IMPRESSUM Berliner Morgenpost Redaktion Sonderthemen LEITUNG Alexander Visser REDAKTION Simone Jacobius und Alexander Visser CREATIVE DIRECTOR Sylvio Murer TITELFOTO/ ILLUSTRATION © Depositphotos.com/Kesu01 LEITUNG VERMARKTUNG Jan Schiller LEITER RUBRIKEN & MAGAZINE Robert Burghardt VERKAUF Steffi Maaß (steffi.maass@morgenpost.de), Sylvia Schwarz (sylvia.schwarz@morgenpost.de) DRUCK Druckerei Vetters GmbH & Co. KG, Radeburg REDAKTIONSSCHLUSS 25.4.2017 ERSCHEINUNGSTAG 9.5.2017
4 I KARRIERE KICK 2017 Alexander Visser Neue Jobs bei Startups – und auf dem Bau Es sind nicht nur die viel umjubelten Internetfirmen, die in Berlin für neue Stellen sorgen. Auch die traditionelle Wirtschaft schafft Arbeitsplätze K C O H S . / M O C . S O T O H P T S O P E D © I Jeder siebte neue Job entsteht zurzeit in der Digitalwirtschaft, oft in schnell wachsenden Startups Berliner Wirtschaft: Vom Schmuddelkind zum Klassenbesten Volkswirte sind nüchterne Menschen, die sich mit Zahlen befassen und nicht mit Stimmungen. Wenn ein Volkswirt von einem Wunder spricht, muss sich etwas Ungewöhnliches tun. „Angesichts der Entwicklung auf dem Arbeits- markt sprechen wir von einem Jobwunder Berlin“, freut sich Hartmut Mertens, Chef-Volkswirt der Investitionsbank Berlin (IBB). „Und wir rechnen mit einer Fortsetzung dieser Entwicklung.“ Stefan Franzke, Geschäftsführer des Wirt- schaftsförderers Berlin Partner formuliert es so: „Die Stimmung in der Stadt ist sensationell.“ Zu Beginn des Jahrtausends war Berlin mit seinen niedrigen Wachstumsraten das Schmuddelkind der deutschen Wirtschaft, seit fünf Jahren gehört die Stadt zu den Klassenbesten. Auch im ersten Quartal 2017 wächst die Wirtschaft hier schneller als im Rest der Republik, und das ist auf dem Arbeitsmarkt spürbar. Fast 1,4 Millionen Menschen waren in Berlin Anfang 2017 sozialversicherungs- pflichtig beschäftigt – fast 60.000 mehr als ein Jahr zuvor. Das ist ein Zuwachs von 4,4 Prozent. „Die Chancen stehen gut, dass die Berliner Wirtschaft im Ländervergleich 2017 wieder überdurchschnittlich wächst und auch bei der Be- schäftigung das Tempo halten kann“, erwartet die IBB. Die Prognose der Bank: 2017 könnten weitere 60.000 Stellen in der Stadt entstehen. Digitalwirtschaft sorgt für Impulse Die Digitalwirtschaft in Berlin expandiert wei- ter. Hier wurden gegenüber dem Vorjahr 9040 neue Stellen geschaffen, das ist ein Plus von 11,5 Prozent. Jeder siebente neue Job entsteht in diesem Bereich. Die Hauptstadt wird auch 2017 zu den Gewinnern beim Stellenaufbau gehören, nicht zuletzt aufgrund der Digitalisierung der Wirtschaft, erwartet die Investitionsbank Berlin. Mehr als 77.000 Menschen arbeiten bereits in der Digital- wirtschaft. Besonders rasant wachsen die technolo- giegetriebenen Dienstleister in der Finanzbranche, die sogenannten Fintechs. Nach Berechnungen der IBB werden hier 2017 rund 2000 neue Arbeits- plätze entstehen. Auch andere Internetfirmen expandieren. Der Onlinehändler Zalando steigerte die Zahl der Mitarbeiter im vergangenen Jahr auf 6700 und gehört jetzt zu den Top 10 der größten Arbeitgeber Berlins. Die Bestell-Plattform Delivery Hero steigerte die Belegschaft um rund 16 Prozent und beschäftigt nun fast 1000 Mitarbeiter. Auch traditionelle Branchen schaffen Jobs Startups spielen eine wichtige Rolle in Berlin. Doch im Jahr 2017 setzen Berlins Betonmischer die wichtigsten Akzente: „Die größten Wachstumsim- pulse werden 2017 aus dem Baubereich kommen“, prognostiziert die IBB. Viele Baufirmen arbeiten an der Kapazitätsgrenze und suchen dringend Mitarbeiter. Auch andere traditionelle Branchen sorgen für neue Jobs, wie die Top 200-Analyse der Berliner Morgenpost ergab, in der die Beschäftigungszahlen der größten Arbeitgeber ausgewertet werden. Die Branche mit den meisten Mitarbeitern in den Top 200 ist der Gesundheitssektor, der 83.000 Berliner beschäftigt und damit einen Zuwachs von 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. Die Zahl der Mitarbeiter im Gebäudemanagement stieg um 5,3 Prozent auf 22.000. Der intensive Wohnungsbau sorgt für volle Auf- tragsbücher und neue Stellen bei den Baufirmen. K E E R E G A L / M O C . S O T O H P T S O P E D © I
Personalmarketing, das unter die Haut geht Wer im Personalmarketing vorne mitspielen will, setzt auf Profis, denen Unternehmen deutschlandweit vertrauen – vom Kleinstunternehmen bis zum Großkonzern. Ganzheitlich denken – am besten mit WESTPRESS. Profitieren auch Sie vom gesunden Mix aus Erfahrung, Kreativität und Tatendrang, wenn es um Ihr Personalmarketing, E-Recruiting und Employer Branding geht. Es lohnt sich – versprochen. Sagen Sie hallo. Wir freuen uns auf Sie. Fon 02385 930-200 ideenmotor@westpress.de | westpress.de Annika BollenVertriebsassistentin
6 I KARRIERE KICK 2017 Vielfältigkeit bringt Kreativität und Flexibilität in die Firmen. Mittelständische Betriebe haben das erkannt und sind bereits besser aufgestellt als große Konzerne I I L E X P W A R / M O C . S O T O H P T S O P E D ©
KARRIERE KICK 2017 I 7 Theresia Baldus Bunt ist besser Jeder Konzern hat eine Strategie für Corporate Diversity. Aber wie gehen kleinere und mittelständische Firmen mit der Herausforderung um, Menschen aus unterschiedlichen Lebenswelten zu einem Team zu formen? Noch besser! Am Anfang der Erklärung steht dieser wunderschöne Satz, er fasst alles zusammen, wofür Native Instruments (NI), der führende Hersteller von Hard- und Software für die computer- basierte Musikproduktion, steht: „Wir glauben, dass Musik die Kraft hat zu vereinen.“ Natür- lich ist das so genannte Diversity Statement in Englisch verfasst, das unterstreicht das An- liegen der Kreuzberger Firma mit Mitarbeitern aus mehr als 30 Nationen umso deutlicher: Wir wollen unterschiedliche Menschen zusammenbringen. Mit Musik, und mit der entspre- chenden Firmenphilosophie: Ob schwarz, ob weiß, ob Homo oder Hetero, Buddhist oder Christ – alle sind sie bei NI als Mitarbeiter willkommen. Der Mittelständler ist überzeugt, dass Vielfalt besser ist als Einfalt, grundsätzlich, als gesellschaftliche Utopie, vor allem aber für den Unternehmenserfolg. W O H N U N G S B A U ANZEIGE Wir arbeiten anders BONAVA WOHNEN ZUM WOHLFÜHLEN Wir bauen nicht einfach nur Häuser. Wir bauen für viele Menschen ein neues Zuhause und schaffen Wohnumfelder zum Wohlfühlen. Neue Teammitglieder für neue, spannende Herausforderungen gesucht Werden Sie Teil unseres Teams. bonava.de/jobs Bonava ist einer der führenden Projektentwickler im Wohn- bau in Nordeuropa und mit ca. 850 Beschäftigten in acht Regionen Deutschlands die klare Nr. 1. Die Vision von Bonava ist es, Wohnumfelder mit höchster Lebensqualität zu schaffen, in denen Menschen glücklich sein können. Unsere Häuser und Wohnungen werden zu Orten, an denen sich die Menschen geborgen und zuhause fühlen. Sie suchen neue, spannende Herausforderungen? Sie sind engagiert und haben Freude daran, die Wünsche des Kunden in den Mittelpunkt zu stellen? Dann sind Sie bei uns genau richtig! Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann bewerben Sie sich auf eine unserer freien Stellen (bonava.de/jobs) oder auch gern initiativ. Wir freuen uns über Bewerbungen von Berufserfahrenen, BerufseinsteigerInnen und gerne auch von an- gehenden Studierenden und Ausbildungsplatz- suchenden.
8 I KARRIERE KICK 2017 Vielfalt ist im Handwerk längst zu Hause Nicht nur für Konzerne und große Unternehmen ist Diversity längst fester Bestandteil der Firmenkultur. Auch kleine und mit- telständische Betriebe verfolgen den Ansatz, soziale Vielfalt kon- struktiv zu nutzen. Vielleicht gibt es in kleineren Firmen keine zwanzigseitigen Strategiepapiere und Leitlinien und auch keinen Diversity-Manager. Manch ein Unternehmer kann nicht einmal et- was mit dem Begriff Diversity anfangen. Aber „gerade deswegen sind wir Lichtjahre weiter als die Konzerne“, sagt Thomas Lundt. Mit wir meint der Inhaber der Lundtauto Sportwagen Service GmbH „das Handwerk“. Seine Kollegen und er würden „sich nicht hinter dem Begriff Diversity verstecken. Wir stellen statt dessen ganz konkret Behin- derte, Ausländer oder junge Leute aus schwierigen Verhältnissen ein.“ Die Handwerkskammer Berlin sieht das ganz ähnlich: „Im Handwerk wurde schon Diversity gelebt, bevor es das Wort gab,“ sagt Pressesprecher Wolfgang Rink. Davon zeuge unter anderem das Motto, nachzulesen etwa auf einem riesigen Banner an der Fassade des Bildungs- und Technologiezentrums am Mehring- damm: „Bei uns zählt nicht, wo man herkommt, sondern wo man hin will.“ Lundt hat dieses Motto zwei Mal auf die Spitze getrieben, auch weil es ihn nervte, so viele Klagen über angeblich nicht ausbildungsreife junge Leute zu hören: Er hat sich vom Arbeits- S T N E M U R T S N I - I E V T A N @ Das Kreuzberger Unternehmen Native Instruments bemüht sich um Mitarbeiter aus verschiedenen Kulturen amt die Schüler mit den schlechtesten Noten vermitteln lassen – und beide erfolgreich ausgebildet. Um zu verdeutlichen, dass in Lundts Werkstatt Diversity gelebt wird, bräuchte es aber nicht solcher Anekdoten. Es reichen die Zahlen: Der Unternehmer be- schäftigt 23 Menschen zwischen 19 und 60 Jahren, darunter einen Behinderten und drei Flüchtlinge. Vorurteile gibt es auch in kulturell gemischten Unternehmen Auch der Berliner Spieleanbieter Wooga beeindruckt mit Zahlen. 57 Prozent der 250 Mitarbeiter sind Ausländer, im Wooga-Team arbeiten Menschen aus 42 Nationen. Das ist natürlich ein bisschen auch Zufall, oder besser: der internationalen Branche und dem Fir- mensitz Berlin geschuldet. Geschäftsführer Jens Begemann sagt, dass er ganz bewusst auf Vielfalt setzt – und nicht nur, was die Herkunft seiner Leute angeht: „Wir sind kreativer und können bes- sere Spiele entwickeln, wenn wir unterschiedliche Menschen be- schäftigen.“ Diversity verbessere also das Geschäftsergebnis. Das DIVERSITY-MANAGEMENT DIVERSITY in Unternehmen wird häufig mit Verschiedenartig- keit der Belegschaft oder kürzer mit Vielfalt übersetzt. Diversity Management, zu Deutsch Vielfaltsmanagement, ist der unterneh- merische Ansatz, soziale Vielfalt konstruktiv zu nutzen. Das heißt: Die Heterogenität der Mitarbeiter wird nicht nur toleriert, sondern im Sinne einer positiven Wertschätzung besonders hervorgehoben – und für den Unternehmenserfolg nutzbar gemacht. Unternehmen, die Diversity leben, gehen davon aus, dass Teams, die sich etwa in Geschlecht, Ethnie, Alter, Religion, Lebensstil unterscheiden, bessere Ergebnisse erzielen als weitgehend homogene Teams. Die Unternehmen stellen daher möglichst unterschiedliche Menschen ein und sorgen mit diversen Maßnahmen dafür, eine produktive Gesamtatmosphäre im Unternehmen zu erreichen. TIPP: Die Sozialforschungsstelle Dortmund informiert auf der Webseite online-diversity.de rund um das Thema Diversity Management. Mit dem „Unternehmens-Check Diversity“ können Firmen dort schnell erkennen, wo sie stehen und wie sie ein erfolgreiches Diversity Management in ihren Betrieben entwickeln.
KARRIERE KICK 2017 I 9 Wir sind kreativer und können bessere Spiele entwickeln, wenn wir unterschiedliche Menschen beschäftigen Jens Begemann, Wooga-Geschäftsführer ist auch ein Grund, aus dem sich der Wooga-Chef dafür eingesetzt hat, dass sein Team bunter und bunter wurde. „Erst ab einer Quo- te von mindestens 30 Prozent internationaler Mitarbeiter ist ein Unternehmen wirklich international“, sagt er. Und deshalb hat er „Inclusive Leadership“ eingeführt, eine Führungsphilosophie, die eine Verbindung zwischen verschiedenen Gesellschaftsbereichen und Kulturen ermöglichen soll und die zum Beispiel anstrebt, dass „alle Stimmen im Unternehmen gehört werden – nicht nur die der Extrovertiertesten“. Eine weitere Maßnahme ist die Zusam- menarbeit mit Tinna Nielsen. In einem Workshop hat die Diversi- ty-Expertin Wege aufgezeigt, wie man unbewusste Vorurteile, die fast jeder Mensch har, überwinden kann. Auch Daniel Haver hat kürzlich ein so genanntes „Anti-bi- as-Training“ durchführen lassen. Es gehört zur neuen Linie bei Native Instruments – der Linie des bewussten Bekenntnisses zu Diversity, die Haver seit etwa drei Jahren verfolgt. „Früher dachte ich immer, wir sind eine diverse Firma, wir ziehen doch verschie- dene Leute an“, sagt er. Mittlerweile weiß er, dass das im Ergebnis so nicht ganz richtig war. Schließlich waren in der Firma „neun von zehn Leuten weiße Männer“. Heute weiß der NI-Chef auch, „dass man mehr tun kann, als passiver Befürworter von Diversity zu sein“. Daher handeln die Kreuzberger seit geraumer Zeit proaktiv. Das Unternehmen hat zum Beispiel zwei Gruppen ins Leben gerufen, die sich dem The- ma widmen. Vor allem aber wirbt das Unternehmen nun explizit um Menschen, die bislang unterrepräsentiert sind. In speziellen Foren und Communitys spricht NI explizit Leute aus der homo- und bisexuellen Szene und Transgender an. Vor allem aber be- müht es sich verstärkt darum, Frauen von der Attraktivität der Branche und der eigenen Firma zu überzeugen. Mehr Frauen sollen programmieren lernen Der Mittelständler beteiligt sich deshalb an vielen Aktionen wie etwa dem „Girls Day“, der Ende April stattfand und Mädchen für Technologie-Berufe sensibilisieren will. Zwei andere Reihen, an denen sich NI beteiligt, sind „Women Who Code“ und „pyladies“. Bei beiden geht es darum, Frauen ans Programmieren zu bringen, bei Letzterem steht die Programmiersprache Python im Vorder- grund. Ob sich die Anstrengungen ausgezahlt haben? Ja, sagt Haver. Einmal im Monat lade er alle neuen Mitarbeiter zu sich ins Büro ein. „Vor vier Jahren saßen da acht Männer und eine Frau“, sagt Haver. Heute sind die Frauen in der Überzahl. Ausbildung zur/zum Kauff rau/-mann Büro management Ausbildung zur/zum Veranstaltungs kauff rau/-mann In doesem Job unterstützt du uns Du organosoerst gerne? Dann ost das beo der Organosatoon von Weoterbol- genau deone Ausboldung. Hoer lernst dungsveranstaltungen, kaufst externe du, Events zu planen und umzuset- Doenstleostungen eon, bereotest Sotzun- zen: Rochtfeste, Pressekonferenzen, gen vor und organosoerst Doenstreosen Stadtteolfeste oder Messen. Außer- für deon Team. Du übernommst Aufga- dem arbeotest du mot Agenturen an ben on verschoedenen Projekten und spannenden neuen Marketongthemen lernst dabeo garantoert voele onteres- und hast voele Berührungspunkte zum sante Menschen kennen. Socoal-Medoa-Bereoch. Was alle Ausbildungsberufe bei der Gewobag gemeinsam haben: Mehrfach ausgezeochnete Ausboldungsvergütung Ausboldung Interessante und voelseotoge Ausboldungsprojekte Gleotzeot beo eoner 37-Stunden-Woche gemäß dem Tarofvertrag der Wohnungswortschaft Urlaubs- und Weohnachtsgeld Zuschuss zum BVG-Tocket und Essengeld Ausbildung, sichere Zukunft, Spaß im Job Check die Vielfalt der Gewobag ... ... wo wir uns in einem Team von 510 Menschen nicht nur um 60.000 Wohnungen, sondern auch um ein gutes Zusammenleben in den Kiezen kümmern. Als eones der größten Immoboloenunternehmen on Deutschland können wor dor kultureller und sozoaler Herkunft, Relogoon, Weltanschauung, Behonderung oder nocht nur eone gute Ausboldung, tolle Arbeotsbedongungen und voelfältoge Auf- sexueller Identotät. Schwerbehonderte Bewerberonnen und Bewerber werden beo stoegsmöglochkeoten boeten, sondern eben auch „doe ganze Voelfalt Berlons“. Wor gleocher Eognung unter Berücksochtogung aller Umstände des Eonzelfalls bevorzugt. entwockeln komplette Stadtteole und legen beo Neubau und Modernosoerung großen Wert auf Klomaschutz und onnovatove Technologoen. Themen, doe voelleocht auch doch begeostern. Wenn du außerdem gerne organosoerst, planst und om Team arbeotest, suchen wor genau doch, um gemeonsam neue Projekte zu starten. Wir freuen uns auf deine Bewerbung auf https://ausbildung.gewobag.de/ Nächster Ausbildungsbeginn: 21. August 2017 Wor begrüßen Bewerbungen von Frauen und Männern unabhängog von deren www.gewobag.de
10 I KARRIERE KICK 2017 Zeit zum Spielen: Was früher eine Forderung der Gewerk- schaften war, wird heute von vielen Firmen möglich gemacht, um für Mitarbeiter attraktiv zu sein I I T N O P F L A H / M O C . S O T O H P T S O P E D ©
KARRIERE KICK 2017 I 11 Theresia Baldus Hurra, Papa ist schon da Gerade kleinere und mittlere Unternehmen müssen sich als attraktiver Arbeitgeber positionieren, um dem Fachkräftemangel Herr zu werden. Fortschrittliche Unternehmen setzen deshalb auf Familienfreundlichkeit Die Stellenanzeigen auf der Webseite von Polyprint erhalten alle einen interes- santen Zusatz: Unter der Rubrik „wir bieten“ ist unter anderem die „angenehme Atmosphäre im mehrfach ausgezeichneten Unternehmen „Familienfreund- lichster Betrieb Treptow-Köpenick“ aufgelistet. Der Anbieter von Druck- und Mediendienstleistungen ist erkennbar familienfreundlich. Nicht nur, dass das Unter- nehmen mit Sitz in Berlin-Adlershof bereits vier Mal vom Bezirksamt für seine Ver- dienste in puncto Vereinbarkeit von Beruf und Familie ausgezeichnet wurde. Die Stellenausschreibung tut ihr Übriges: Sie zeigt potenziellen Bewerbern auf den ersten Blick, dass Mütter und Väter als Arbeitneh- mer willkommen sind. Familienfreundlichkeit als Erfolgsfaktor Seit der Gründung durch Stefan Meiners und Martin Förster im Jahr 1991 liegt den beiden Männern das Thema am Herzen. Schließlich hatte jeder von ihnen damals ein kleines Kind. Mittlerweile kommen sie gemeinsam auf fünf. „Aus der eige- nen Erfahrung heraus kennen wir die Problemstellungen und Bedürfnisse von Eltern“, sagt Meiners. Daher habe er Fa- milienfreundlichkeit auf die Agenda gesetzt. Dass der Betrieb Teil- und Gleit- zeit anbietet, jeden Monat einen halben Tag bei vollem Lohnausgleich frei gibt oder bei der Suche nach einem Kitaplatz hilft, ist aber auch dem „kaufmännischen Denken“ geschuldet. „Wir heißen nicht Apple“, sagt Meiners, „wir können nicht solch hohe Gehälter und Sozialleistungen zahlen.“ Damit sich die benötigten Kräfte dennoch für Polyprint entscheiden und die Mitarbeiter motiviert an die Arbeit gehen, bietet der Unternehmer „optimale Rahmenbedingungen“, optimal vor allem für Mütter und Väter. „Die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist kein kurzfris- tiger Trend, sondern ein nachhaltiger betrieblicher Erfolgsfaktor“, bestätigt Marion Haß, Geschäftsführerin Wirt- Jetzt zur INFOVERANSTALTUNG anmelden vwa-berlin.de Welche Chance passt zu dir? Berufsbegleitend in 18 Monaten zum Business Professional (VWA). Innovatives Lernkonzept: Problemstellungen aus der Berufspraxis im Team lösen Coaching und Mentoring durch Hochschuldozenten und Experten aus der Wirtschaft Die PraxisStudiengänge im Überblick: E-Commerce Human Resources Marketingmanagement Einkaufs- und Logistikmanagement Produktions- und Technologiemanagement General Management Immobilienmanagement Rechnungswesen & Controlling Gesundheits- und Sozialmanagement vwa-berlin.de
12 I KARRIERE KICK 2017 schaft und Politik bei der IHK Berlin. Wenn die Work-Life-Balance stimme, steige nicht nur die Freude am Job. Die Mitarbeiter seien produktiver, fehlten seltener und blieben länger im Betrieb. „Ver- einbarkeit ist keine Option, sondern eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit“, sagt sie. Eine Notwendigkeit, die sich vor allem aus dem stetig steigenden Fachkräftemangel ergibt. Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen ist die Herausforde- rung, Mitarbeiter zu finden und zu binden groß. Sie müssen sich also auch besonders anstrengen, um das Rennen um die besten Köpfe für sich entscheiden zu können. Auch Väter gewinnen Firmen zunehmend mit familienfreundlichen Strukturen Mit familienfreundlichen Strukturen im Betrieb sprechen die Arbeitgeber zum einen die große Zahl an Frauen an, die zwar ei- nen Job suchen, aber wegen der Kinder nur in Teilzeit arbeiten wollen. Aber auch Väter gewinnt man zunehmend mit familien- freundlichen Strukturen, wie der Pressesprecher der Deutschen Rentenversicherung Bund, Dirk von der Heide, berichtet. Das Un- ternehmen setzt seit vielen Jahren verstärkt auf Vereinbarkeit von Familie und Beruf – und hat mit einer Vielzahl von Maßnahmen wie flexiblen Arbeitszeiten mit einem variablen Gleitzeitkonto, einer Ferien- und Notfallbetreuung für Kinder, der Möglichkeit, ein Sabbatical einzulegen oder Führungskräftetrainings zur Sen- sibilisierung für das Thema einen großen Erfolg erzielt: Im Schnitt nehmen Väter 8,4 Monate Elternzeit. Ein absoluter Spitzenwert, der dem Berliner Versicherer im vergangen Jahr einen von drei ersten Plätzen beim Landeswettbewerb „Unternehmen für Fami- lie“ eingebracht hat. Wie der aktuelle Unternehmensmonitor Familienfreundlich- keit, eine im Auftrag des Bundesfamilienministeriums regelmäßig stattfindende Befragung unter Unternehmern, zeigt, engagieren sich immer mehr Firmen für Familienfreundlichkeit. Die ist laut dem Monitor „in der Mitte der Wirtschaft angekommen“. Familien- 2 4 2 Y K N A R F / M O C . S O T O H P T S O P E D © I Kita-Streik? Mütter und Väter wissen es zu schätzen, wenn der Arbeitgeber flexibel reagiert und zum Beispiel eine Spielecke für Kinder bietet Die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist kein kurzfristiger Trend, sondern ein nachhaltiger betrieblicher Erfolgsfaktor Marion Haß, IHK Berlin freundlichkeit habe sich, so Familienministerin Manuela Schwe- sig, „auf einem hohen Niveau etabliert“. Die Firmen hätten ver- standen, dass auf Eltern zugeschnittene Angebote und Leistungen ein entscheidendes Kriterium bei der Arbeitgeberwahl sind. Sie wissen: Wer Mütter – und immer mehr auch Väter – als Mitarbei- ter gewinnen will, muss ihnen ermöglichen, sich gleichzeitig um ihre Arbeit wie auch um ihre Kinder kümmern zu können. Wie das im Einzelnen geht, darüber informieren zum Beispiel Kammern und Verbände (siehe Kasten). Eine gute Möglichkeit zur Inspiration ist außerdem, sich die vielen vorbildlich agierenden Unternehmen anzusehen. Zum Beispiel Polyprint, das seine An- gebote für Mütter und Väter trotz der erhaltenen Auszeichnungen immer weiter ausbaut. Im kommenden Sommer, wenn der Neu- bau fertig ist, wird es etwa einen extra Raum für die Kinder der Mitarbeiter geben, eine Schlafmöglichkeit ebenso wie eine Spiel- ecke. Draußen auf der Terrasse stellen die Chefs außerdem einen Kickertisch auf. Und ab und zu wird ein Trainer vorbeischauen und Übungen für einen gesunden Rücken zeigen. Mütter und Vä- ter, die gewohnt sind, Einkaufstasche, Laufrad und Kind gleich- zeitig zu schleppen, wissen sicher auch diese Kleinigkeit sehr zu schätzen. FAMILIENFREUNDLICHKEIT GEWINNT Im Rahmen des Landeswettbewerbs Unternehmen für Familie küren der Berliner Beirat für Familienfragen, die Industrie- und Handelskammer Berlin, die Handwerkskammer Berlin, die Vereini- gung der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg e. V. und der Deutsche Gewerkschaftsbund Berlin-Brandenburg alle zwei Jahre Berliner Unternehmen aus drei Größenkategorien. Der nächste Wettbewerb findet 2018 statt. familienbeirat-berlin.de Das 1999 von der Hertie-Stiftung initiierte audit berufundfamilie ist ein strategisches Managementinstrument, das maßgeschnei- derte Lösungen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf, Studium und Familie bereithält. Jedes Jahr werden hunderte Arbeitgeber aus ganz Deutschland für ihre strategisch angelegte familienbewusste Personalpolitik ausgezeichnet. Das Audit steht unter der Schirm- herrschaft der Bundesfamilienministerin. berufundfamilie.de Seit 2011 verleiht die Bertelsmann Stiftung jährlich das Quali- tätssiegel Familienfreundlicher Arbeitgeber an vorwiegend kleine und mittelständische Betriebe aus ganz Deutschland. Das Siegel gilt drei Jahre und kann nach einem erfolgreichen Prüfverfahren verlängert werden. familienfreundlicher-arbeitgeber.de
KARRIERE KICK 2017 I 13 Viele Talente zieht es zu Startups. Der Mittelstand braucht gute Ideen I L E X P W A R / M O C . S O T O H P T S O P E D © I H i e r i n B e r l i n . BACHELOR BACHELOR OF ARTS (B.A.) Studiengänge: · Business Administration · Gesundheits- und Sozialmanagement · Angewandte Pflegewissenschaft · Pflegemanagement · Gesundheitspsychologie & Medizinpädagogik · Soziale Arbeit · International Management · Marketing & Digitale Medien BACHELOR OF LAWS (LL.B.) Studiengänge: · Steuerrecht · Wirtschaftsrecht BACHELOR OF SCIENCE (B.SC.) Studiengänge: · Betriebswirtschaft & Wirtschaftspsychologie · Wirtschaftsinformatik Ausrichtung: · Business Information Systems N E U . MASTER MASTER OF BUSINESS ADMINISTRATION (MBA) MASTER OF ARTS (M.A.) Studiengang: · Management MASTER OF LAWS (LL.M.) Studiengänge: · Unternehmensrecht, Mergers & Acquisitions · Taxation MASTER OF SCIENCE (M.SC.) Studiengänge: · Finance & Accounting · Human Resource Management · IT Management · Marketing & Communication · Public Health · Medizinmanagement · Sales Management · Wirtschaftspsychologie · Wirtschaftspsychologie & Consulting N E U . 0800 1 95 95 95 fom.de Semesterstart März und September Aachen • Augsburg • Berlin • Bochum • Bonn • Bremen • Dortmund • Duisburg • Düsseldorf • Essen Frankfurt a. M. • Gütersloh • Hagen • Hamburg • Hannover • Karlsruhe • Kassel • Köln • Leipzig • Mannheim Marl • Wuppertal • Nürnberg • München • Stuttgart • Siegen • Münster • Neuss • Wesel Judith Jenner Mach Dich locker, Mittelstand Eine gute Arbeitsatmosphäre sorgt für deutliche höhere Produktivität in den Firmen. Feel Good Manager helfen dabei Lümmelecken zum Chillen, ein Kicker für die Pausen und aus- schweifende Partys als Teambuildingmaßnahme: So sieht aus der Ferne betrachtet die schöne bunte Arbeitswelt der Startups aus. Dagegen wird der 08/15-Job beim alteingeses- senen Mittelständer traurig und grau. Kein Wunder, dass viele jun- ge Talente ihre gefragte Arbeitskraft lieber bei einer Hipster-Bude aus dem Silicon Valley mit Sitz in Kreuzberg unter Vertrag stellen. Studien unterstreichen die Annahme, dass es in vielen Un- ternehmen besser um das Arbeitsklima und die -bedingungen ste- hen könnte. Laut dem Gallup Engagement Index 2016 leisten nur 15 Prozent der Mitarbeiter täglich das, was sie leisten könnten.
14 I KARRIERE KICK 2017 I I Y K S T E V O H K R E V R U T R A / M O C . S O T O H P T S O P E D © Nur 15 Prozent der Arbeitnehmer leisten so viel, wie sie wirklich könnten. Ein Grund ist die Unzufriedenheit mit dem Arbeitsklima. Nette Pausenräume, Rückzugsorte oder Feel Good Manager sind Möglichkeiten, für eine bessere Atmosphäre zu sorgen Ebenso viele haben innerlich bereits gekündigt. Der Grund dafür: Sie sind unzufrieden und fühlen sich in ihrer Leistung nicht aner- kannt. Laut dem weltweit tätigen Marktforschungsunternehmen kostet das die deutsche Volkswirtschaft richtig viel Geld, nämlich bis zu 105 Milliarden Euro jährlich. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt die Glücksstudie des Stellenportals Stepstone. Sie hat herausgefunden, dass Europä- er in ihren Jobs verhältnismäßig unglücklich sind. Nur 5,5 von 10 Punkten erhält dieser Lebensbereich auf ihrer Glücksskala. Unglückliche Mitarbeiter, das bedeutet laut Stepstone: weniger Leistung, mehr Fehlzeiten und eine höhere Fluktuation. Für das Unternehmen wird es schwieriger, neue Leute zu rekrutieren, denn ein mieses Klima spricht sich schnell herum und über Fach- kräftemangel klagt mittlerweile fast jede Branche. Manager für Freude und Glück Für Freude an der Arbeit und ein kreatives Umfeld sorgt bei eini- gen Unternehmen, vor allem der IT-Branche, ein Feel Good Mana- ger. In den USA heißt er Chief Happiness Officer (CHO) und sitzt bei Firmen wie Google oder beim Online-Händler Zappos in der Chefetage. Monika Kraus-Wildegger hat das Berufsbild des Feel Good Manager mit dem Fraunhofer Institut entwickelt. Mit ihrer Unternehmensberatung Goodplace gibt sie Seminare und bietet seit 2016 sogar eine Ausbildung zum zertifizierten Feel Good Manager an. Dort bekommen die Teilnehmer das Rüstzeug, um oft auf kreative Weise Feedback von Mitarbeitern einzuholen, In- itiativen auf den Weg zu bringen und gemeinsam Aktivitäten zu organisieren. Ein Obstkorb allein macht kein gutes Gefühl Wer bei Mitarbeitermotivation nur an den obligatorischen Obst- korb denkt, der hat nicht verstanden, worum es eigentlich geht, meint Monika Kraus-Wildegger. „Ein Feel Good Manager fördert und stärkt eine positive Unternehmenskultur“, erklärt sie. „Er hat das Mandat der Geschäftsführung, verwaltet ein Budget und dient als Schnittstelle zwischen Führungsebene und Mitarbeitern.“ In- dem ein Feel Good Manager eingeschaltet wird, gibt der Chef Macht ab und fordert zugleich Mitgestaltung ein. Ein mutiger Schritt, der gerade in mittelständischen Unter- nehmen nicht selbstverständlich ist. Denn während in Startups oft flache Hierarchien herrschen und projektbasiert gearbeitet wird, ist der klassische Mittelständler meist noch hierarchisch und in Abteilungen mit Silo-Charakter organisiert. GENERATION Y KOMMT Die sogenannte Generation Y, die jetzt auf den Arbeitsmarkt kommt, hat andere Bedürfnisse und Interessen als vorherige Generationen. Studien zufolge ist vielen jungen Menschen ein Firmenwa- gen nicht so wichtig wie flache Hierarchien, flexible Arbeitszeitmodelle und die Möglichkeit, auch mal eine mehrmonatige Auszeit zu nehmen, um die Welt zu bereisen. Unternehmen, die schon in der Bewerbungsphase Verständnis für diese Erwartungen signalisieren, machen sich attraktiv für junge Talente.
KARRIERE KICK 2017 I 15 Gute Arbeitsatmosphäre zieht Bewerber an Auch die Raumgestaltung prägt das Klima Oft etablieren Unternehmen den Feel Good Manager in Zeiten des Umbruchs, zum Beispiel wenn Arbeitsprozesse digitalisiert wer- den sollen und das Team nicht so recht mitzieht. Oder sie möch- ten eine positive Unternehmenskultur in Zeiten des Wachstums erhalten wie das Berliner Schnäppchenportal Sparwelt, das gerade eine frisch zertifizierte Feel Good Managerin beschäftigt. Der Feel Good Manager stammt häufig aus den eigenen Reihen. „Es sollte jemand aus der Mitte des Unternehmens sein, jemand, dessen Stimme gehört wird, ein bisschen wie ein Schul- sprecher“, empfiehlt Monika Kraus-Wildegger. Individuelle Rege- lungen erlauben, dass diese Person mit der kompletten oder ei- nem Teil seiner Arbeitszeit für wertschätzendes Miteinander und gute Arbeitsatmosphäre im Büro sorgt. Indem ein Unternehmen einen solchen Posten etabliere, sende es das Signal aus: „Ihr seid uns wichtig“ – eine Aussage, die auch von neuen Bewerbern ge- hört wird und vielleicht das Zünglein an der Waage ist, wenn sie die Wahl zwischen zwei Jobs haben. Gerade für junge Talente, die von der Schule oder der Uni kommen, kann eine als locker empfundene Atmosphäre, die man schon im Bewerbungsverfahren spürt, den Ausschlag geben. Wenn die Bewerberin oder der Bewerber zum Beispiel die Möglichkeit bekommen, zum Kennenlernen einen etwa gleichaltrigen Mitar- beiter Fragen zur Firma zu stellen, kann das Vertrauen aufbauen. Feel Good Analyse als ersten Schritt Firmen, die den Posten des Feel Good Beauftragten nicht gleich fest installieren möchten, können Dienstleister wie Goodplace auch mit einer Feel Good Analyse beauftragen. Auf Basis von Mit- arbeitergesprächen erstellt die Agentur dann einen Bericht über die Stimmungslage im Unternehmen und gibt Tipps für Verbesse- rungen. Eine solche Analyse, wenn auch weniger ausführlich, ge- hört auch zum Abschluss als Feel Good Manager. Sie beschäftigt sich meist mit dem eigenen Unternehmen. Falls sich der Auszubil- dende aber gerade neu orientiert, kann er die Analyse nach einer Hospitanz auch extern für ein Unternehmen erstellen. Ein offenes Arbeitsklima drückt sich oft auch in der Raumgestal- tung aus. Es mag nicht zu jeder Firma passen, in Google-Manier über Rutschen von einem Geschoss ins nächste zu gleiten. Doch immer mehr Mittelständler wünschen sich Räume für einen in- formellen Austausch oder integrieren Co-Working-Flächen, um in Projektgruppen zu arbeiten. Das ist die Erfahrung von Bernd Fels, geschäftsführender Gesellschafter von if5, Beratungs- und Planungsunternehmen für Neue Arbeitswelten. Fels wird meist gerufen, wenn ein Unternehmen zumindest in Teilen seine Arbeitsumgebung auf den Kopf stellen und Ein- blicke in neue Arbeits- und Bürowelten bekommen möchte. „Oft vollziehen sich solche Veränderungen in kleinen Schritten“, sagt er. Einzelbüros werden nach und nach zu Gunsten von größeren Einheiten aufgelöst, in denen Kommunikation und Zusammen- arbeit ebenso möglich sein sollte wie konzentriertes Arbeiten und Kontemplation. Aber auch die Wahlfreiheit der Mitarbeiter hinsichtlich ihres Arbeitsortes und der Arbeitszeit sowie virtuelle Möglichkeiten der Zusammenarbeit gehören zur Arbeitswelt 4.0. „Dafür müssen Raumgestaltung, Unternehmenskultur und Tech- nik optimal zusammenspielen“, sagt Bernd Fels. Individuelle Lösungen für jedes Unternehmen Diese Öffnung kann nach außen getragen dem Unternehmen einen wichtigen Wettbewerbsvorteil einbringen. Wenn die Kan- tine zum Beispiel ein Ort ist, an dem man sich auch mal mit Ge- schäftspartnern zum Essen trifft oder den die umliegenden Büros gerne mitnutzen, dann stärkt das nicht nur die Identifikation mit der Firma, sondern es sorgt auch für ein entspanntes Image – vergleichbar mit einem Facebook-Auftritt, in dem die Firma Ein- blicke hinter die Kulissen gewährt. „Solche visionären Lösungen müssen aber auf das Unternehmen zugeschnitten sein und seine Identität widerspiegeln“, sagt Bernd Fels. Eine 08/15-Lösung wird nicht den gewünschten Erfolg bringen. ANZEIGE RENAFAN RENAFAN – EINZIGARTIGE KARRIEREWEGE FÜR PFLEGE- UND FÜHRUNGSKRÄFTE P F L E G E Kein Anbieter in Deutschland ist vielfältiger! Als eines der größ- ten Pflegeunternehmen Deutschlands bieten wir bundesweit eine einzigartige Bandbreite an Arbeitsmöglichkeiten – intensiv, ambulant und stationär. Auch in Ihrer Nähe und in dem Team, das zu Ihnen passt. Ihre fachliche Entwicklung fördern wir in unserer Akademie mit kostenfreien Weiterbildungsangeboten, z. B. in der Beatmungspflege oder als Praxisanleiter. Bewerben Sie sich jetzt und finden Sie Ihren Karriereweg bei Renafan! Jetzt einen Job finden unter www.renafan.jobs oder gleich per E-Mail bewerben: bewerbung@renafan.de „Empathie ist der Schlüssel“
16 I KARRIERE KICK 2017 Judith Jenner „Das Führungsverständnis ist im Wandel“ Müssen Führungskräfte auch einfühlsam sein? Oder ist Durchsetzungskraft wichtiger? Welche Eigenschaften Vorgesetzte brauchen Ilga Vossen merkt bei ihren Coachings, wer als Führungskraft geeignet ist. Durchsetzungskraft und Einfühlungsvermögen sind dafür nötig L A R E T A L . B , E Z N E H D E R F N W I I I Ilga Vossen hat in Bonn und Vancouver Psychologie studiert und 2006 am International Graduate College der Friedrich-Schil- ler-Universität Jena promoviert. Seit drei Jahren leitet sie den Bereich Inhouse-Beratung & Training bei der Akademie für Füh- rungskräfte und bietet dort Trainings zum Thema Führung und Konfliktmanagement an. Eine gängige Meinung ist: Als Chef muss man Ellenbogen mitbringen. Stimmt das? Wenn Sie damit Durchsetzungskraft an sich meinen, dann ist das schon etwas, was wichtig ist, vor allem dann, wenn es bedeu- tet, geschickt zu argumentieren, auch anderen Standpunkten zuzuhören, sie einzubinden und Kollegen hinter unliebsame Entscheidungen zu bringen. Allerdings sollte Durchsetzungsfä- higkeit nicht bedeuten, die eigene Position durchzudrücken und mit einer Einstellung im Sinne von „Hoppla, jetzt komme ich“ aufzutreten. Das wirkt meistens nicht überzeugend. Was überzeugt dann? Erst einmal ist die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, für gute Führung wichtig. In vielen Branchen ist das Umfeld ja sehr herausfordernd und die äußeren Bedingungen werden immer komplexer. Hier ein Unternehmen nach vorne zu bringen, das ist ein Teil der Aufgaben von Führungskräften. Ein anderer ist es, die eigene Sicherheit nicht zu verlieren und bei Kollegen Sicherheit aufbauen zu können. Auch Vertrauen aufzubauen und Beziehungen knüpfen zu können, halte ich für wichtig. Es ist also eine große Bandbreite an Fähigkeiten, die eine Führungskraft mitbringen muss. Inwiefern muss ein Chef einfühlsam sein? Ich denke, es wird immer weniger möglich sein, eine Ansage aufgrund einer hierarchischen Position im Unternehmen zu machen. Wir merken, dass sich das Führungsverständnis gerade sehr wandelt und dass besonders die jüngere Generation einfor- dert, einbezogen, als Mensch gesehen und überzeugt zu werden. Dabei spielt auch Einfühlungsvermögen eine Rolle, das ich vor allem als die Fähigkeit bezeichnen würde, sich in andere Men- schen hineinzuversetzen und ihren Standpunkt zu verstehen. Gleichzeitig ist es aber auch die Aufgabe einer Führungskraft, die Existenz eines Unternehmens und sein Wachstum zu sichern. Jede Führungskraft muss da eine Balance finden. Kann man sich diese Fähigkeiten aneignen? In eine solche Aufgabe kann man hineinwachsen. Ich glaube aber, es gibt ein gewisses Potential, was notwendig ist, um Führung übernehmen zu können. Dazu gehört zum Beispiel, sich
ANZEIGE I D E N S T L E S T E R I DEUTSCHE WOHNEN DIE IMMOBILIENBRANCHE BIETET VIELFÄLTIGE AUFGABENFELDER Ein attraktiver und nachhaltiger Arbeitgeber mit vielseitigen Einstiegsmöglichkeiten Wohnungen vermieten, Wohnhäuser kaufen und verkau- fen – klassische Assoziationen, die man mit einem Immo- bilienunternehmen verbindet. Doch hinter der Deutsche Wohnen Gruppe verbirgt sich ein attraktiver und nachhaltiger Arbeitgeber mit vielseitigen Berufsfeldern im kaufmännischen und techni- schen Bereich. Ob klassische Ausbildung als Immobilienkauffrau/-kaufmann, der Einstieg über ein duales Studium oder Trainee-Pro- gramm – die Deutsche Wohnen Gruppe bietet vielerlei Möglichkeiten ins Berufsleben ein- zusteigen. Über verschiedenste Entwicklungsmaßnahmen werden die Mitarbeiter stetig gefördert und weiterentwi- ckelt. Allein 2016 wurden fast 100 verschiedene Trainings und Seminare angeboten, angefangen bei fachspezifischen sowie überfachlichen Themen bis hin zur Entwicklung von Nachwuchsführungskräften. Auch der Arbeitsalltag wird mit Firmenevents, Vorteilsangeboten, Bonusprogrammen und Gesundheitsförderungen abwechslungsreich gestaltet. DEUTSCHLANDS ZWEITGRÖSSTES IMMOBILIENUNTERNEHMEN SUCHT: Marketing Personal Vermietung IT berlinweit Mitarbeiter für verschiedene kaufmännische und technische Bereiche selbst und Dinge immer wieder reflektieren und hinterfragen zu können. Es gehört aber auch dazu, Komplexität zu durchdringen, ohne sie zu vereinfachen, und sich mit Menschen auseinander- zusetzen. In gewissem Maße lassen sich solche Fähigkeiten in Coachings oder Trainings trainieren, aber nicht jeder ist für eine solche Rolle gemacht, nicht jeder mag die exponierte Stellung als Chef. Diese Erkenntnis kann auch das Ergebnis eines Coachings sein. Einige Firmen bieten Orientierungstage für junge Mitarbei- ter an, in denen sie sich in ihrer Rolle als Führungskraft auspro- bieren dürfen. Wie gestaltet man den Übergang, wenn der Kollege zum Chef wird? Zuerst einmal geht es viel um Wissens- und Kompetenzaufbau, zum Beispiel, wie man mit besonders herausfordernden Situati- onen umgeht, das eigene Team entwickelt oder Gespräche führt. Solche Fähigkeiten lassen sich gut in einem Training üben. Viele Unternehmen bieten ihren Führungskräften darüber hinaus ein Coaching zu den eigenen Fähigkeiten und der eigenen Haltung an. Indem sie einem guten Mitarbeiter einen Führungsposten geben, ermöglichen sie ihm, sich weiterzuentwickeln und in neue Rollen zu schlüpfen, sei es nun die eines Chefs oder einer Projektleitung. Das kann sehr motivierend sein und gute Leute ans Unternehmen binden. Wie sollten Chefs mit Fehlern ihrer Mitarbeiter umgehen? Dafür gibt es keine Faustregel, aber natürlich versuchen die meis- ten Unternehmen eine positive Fehlerkultur zu entwickeln. Denn wenn es die nicht gibt, versuchen Mitarbeiter Fehler zu verschlei- ern, oft mit dramatischen Auswirkungen. Eine Führungskraft sollte versuchen, gar nicht selbst in die Problemlösung zu gehen und stattdessen die Mitarbeiter animieren, neue Lösungen und Wege zu finden, was beim nächsten Mal besser laufen sollte und wie sie selbst die Kuh vom Eis bekommen. Wie persönlich darf das Verhältnis vom Chef zum Mitarbeiter sein? Als Führungskraft sollte ich meine Mitarbeiter schon kennen und mich für sie interessieren. Viele möchten wissen, ob sie ihr Team duzen oder siezen sollen. Das finde ich zweitranging, solange sie in ihrer Rolle klar bleiben und das Verhältnis fair und gerecht ist. Wenn es keine positive Fehlerkultur gibt, versuchen Mitarbeiter Fehler zu verschleiern, oft mit dramatischen Auswirkungen Ilga Vossen, Akademie für Führungskräfte Rechnungswesen Immobilienbewirtschaftung Asset Management Verkauf Laut Mitarbeiter- befragung 2016 sind überdurchschnittlich viele Mitarbeiter mit der Deutsche Wohnen Gruppe als Arbeitgeber zufrieden bzw. sehr zufrieden. karriere.deutsche-wohnen.com
I I S C P C G / M O C . S O T O H P T S O P E D © 18 I KARRIERE KICK 2017 Alexander Visser Berliner Branchen: Wo es gut läuft und wo nicht In fast allen Sektoren der Berliner Wirtschaft geht es 2017 aufwärts. Doch Luftfahrtunternehmen und Filmfirmen darben INDUSTRIE Die Zeit der rauchenden Schlote ist in Berlin Geschichte, doch die moderne Industrie entwickelt sich gut, wie die Investitionsbank Berlin (IBB) berichtet. Die Umsätze der Industriefirmen haben Anfang 2017 kräftig zugelegt, nachdem sie sich in der zweiten Jahreshälfte 2016 rückläufig entwickelt hatten. So erzielten die 324 Berliner Industriebetriebe mit 50 und mehr Beschäftigten im Januar 2017 einen Umsatz in Höhe von rund 1,8 Milliarden Euro. Das ist ein Plus gegenüber dem Vorjahresmonat von 7,2 Prozent. Besonders deutlich stiegen die Umsätze im Maschinenbau (plus 24 Prozent). Auch der Berliner Export legte zum Jahresauftakt zu. All das schlägt sich auf dem Arbeitsmarkt nieder. HANDWERK Dem Berliner Handwerk geht es blendend. „Seit 1991 waren die Berliner Handwerksbetriebe mit ihrer wirtschaftlichen Situation nicht mehr so zufrieden, wie sie es jetzt sind. Und auch für die Zukunft sind die Betriebe sehr optimistisch gestimmt“, sagte der Präsident der Handwerkskammer Berlin, Stephan Schwarz bei der Vorstellung der jüngsten Konjunkturumfrage für das Frühjahr 2017. Obwohl die meisten Betriebe weniger als zehn Mitarbeiter haben, spielt das Handwerk eine wichtige Rolle als Arbeitgeber in Berlin. Rund 180.000 Berliner sind in Handwerksbetrieben be- schäftigt. 40 Prozent der Unternehmen suchen neue Mitarbeiter. Doch es fehlt zunehmend an geeignetem Personal, um alle Stellen auch zu besetzen. HANDEL Lange klagte der Berliner Einzelhandel über schlechte Geschäfte. Doch zurzeit können die Händler nicht klagen. Seit Jahren wach- sen die Umsätze in Berlin schneller als im Bund. Im Januar etwa legten die Geschäfte zwischen Spandau und Köpenick um fast vier Prozent zu. Im Bundesdurchschnitt gab es nur ein Plus von 2,3 Prozent. Die Investitionsbank Berlin (IBB) begründet den Erfolg so: Wachstumstreiber des Einzelhandels in Berlin sind die wach- sende Stadtbevölkerung und der boomende Tourismus. Weitere starke Impulse kommen vom Internethandel. In Berlin sind be- sonders viele Startups aus diesem Sektor beheimatet. GESUNDHEIT Schon lange gilt die Gesundheitswirtschaft als wichtiger Motor für den Berliner Arbeitsmarkt, der auch dann gut läuft, wenn andere Branchen darben. Denn Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen brauchen auch in der Wirtschaftskrise Mitarbeiter. Mit Charité, Vivantes und Rotem Kreuz gehören gleich drei der Gesundheit verpflichtete Unternehmen zu den „Top Ten“ der Arbeitgeber. Insgesamt beschäftigt der Wirtschaftszweig in rund 21.000 Unter- nehmen 360.000 Mitarbeiter. Der Umsatz in der Region wird auf 23 Milliarden Euro geschätzt. VERKEHR / MOBILITÄT / LOGISTIK Teile des Verkehrssektors kämpfen laut IBB mit Problemen. Im Jahr 2016 verzeichnete der einen Umsatzrückgang um fast elf Pro- zent. Das liegt vor allem an der Luftfahrtbranche, die im Vorjahr 50 Prozent weniger Umsätze ausgewiesen hat. Neben der ohne- hin schwierigen Situation für die in Berlin ansässigen Airlines hat eine rechnerische Umverteilung von Mitarbeitern und Umsätzen auf Flughafenstandorte in andere Bundesländer stattgefunden. KOMMUNIKATION Der Bereich Information und Kommunikation ist seit Jahren ein Jobmotor für die Stadt. In der Digitalwirtschaft wurde das Perso- nal gegenüber dem Vorjahr um rund neun Prozent aufgestockt. Besonders dynamisch entwickelt sich die Startup-Szene. Hier wird inzwischen schon auf Vorrat eingestellt, weil gut ausgebildete Mit- arbeiter für spezielle Anforderungen immer schwerer zu finden sind. Dagegen brachen im Teilbereich Film und Unterhaltung die Umsätze um fast zehn Prozent ein. ENERGIETECHNIK Die Energietechnik ist eines der Wirtschaftscluster in der Haupt- stadtregion. Die Energiewirtschaft stellt immerhin 6,4 Prozent der Berliner Beschäftigten, ein im Bundesvergleich hoher Anteil. Wei- tere Impulse soll das vom Bund mit 70 Millionen Euro geförderte Verbundprojekt WindNODE bringen, das im Januar gestartet ist. Mehr als 50 Partner aus Berlin und Brandenburg sind an diesem Energiewende-Projekt beteiligt.
Fit für die Karriere – Dein Einstieg bei Engel & Völkers Du bist Sportler durch und durch und weißt, dass man seinen inneren Schweinehund besiegen muss, um am Ende zu bestehen? Fairness, Fitness, mentale Stärke und Durchhaltevermögen brauchst du nicht nur im Sport, sondern auch im Job. Wir sind die Fittesten im Verkauf von Wohn- und Geschäftshäusern in Berlin und bieten eine spannende Tätigkeit in einem erfolgreichen und dynamischen Team. Wenn du uns kennenlernen möchtest, zeig uns, was du drauf hast bei einem Crossfit Kennenlernen-Training. Registriere Dich unter www.engelvoelkers.com/zeigwasdudraufhast Engel & Völkers Commercial berlin@engelvoelkers.com Telefon +49-(0)30-20 34 60 www.engelvoelkers.com/berlin www.facebook.com/EngelVoelkersBerlin
GLÜCK.